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Es ist nicht einfach, zwischen indicativo und subjuntivo zu entscheiden – besonders wenn die Muttersprache keinen subjuntivo hat. Wie schon gesprochen in „Subjuntivo: Definition & Verwendung“, einer der großten Unterschiede zwischen den beiden ist, dass subjuntivo fast immer im Nebensatz steht, während indicativo oft im beiden vorkommt. Außerdem gibt es Konjunktionen oder Ausdrücke, die automatisch subjuntivo auslösen, wie z.B. ojalá, quiero que, usw.

 

Doch es gibt natürlich auch Verben und Konjunktionen, die nicht automatisch subjuntivo auslösen und, die beide Wege – infinitivo oder subjuntivo – offen lassen, je nachdem, was man ausdrücken will. Dies ist der Fall von Relativsätze: oben wurde es hingewiesen, dass subjuntivo im Nebensatz steht, aber das bedeutet nicht, dass das Verb im Nebensätze immer im subjuntivo steht. z.B.:

A) Tengo una camisa que me queda bien. (ich habe ein Hemd, das zu mir gut passt)

B) Busco una camisa que me quede bien. (ich suche ein Hemd, das zu mir gut passt)

 

Im Satz A stellt der Sprecher fest, dass ihm das Hemd gut passt. Es ist eine Tatsache, und der Nebensatz beschreibt einfach eine existierende Sache.

Der Satz B drükt eine Wunschvorstellung aus. Der Sprecher sucht ein Hemd, das zu ihm gut passt, weil er das noch nicht hat. Es ist eine Handlung, die noch in der Zukunft liegt.

 

Nach der Konjunktion cuando:

A) Siempre nos vemos cuando vamos a la biblioteca. (Wir sehen uns immer, wenn wir zur Bibliothek gehen)

B) Nos veremos mañana cuando vayamos a la biblioteca. (Wir werden uns morgen sehen, wenn wir zur Bibliothek gehen)

Satz A spricht von Erfahrungstatsachen: wir sehen uns jedes Mal, das wir lernen gehen. Dafür verwendet man cuando + infinitivo. Wenn man hingegen cuando + subjuntivo verwendet, bezieht sich man auf eine Handlung, die in der Zukunft liegt und, die sich so anhört, als wäre es eine Bedingung.

 

Nach der Konjunktion mientras:

A) Mientras iba a la oficina, me llamaron del trabajo. (Während ich ins Büro ging, haben sie mich von der Arbeit angerufen)

B) Mientras no me llamen del trabajo, no voy a la oficina. (Solange sie mich nicht anrufen, werde ich nicht ins Büro gehen)

Man verwendet indicativo, wenn man sich auf einen Zeitpunkt in der Vergangenheit bezieht (Satz A). Wenn im Gegenteil der Zeitraum in die Zukunft reicht, wird subjuntivo verwendet (Satz B), da es noch völlig offen ist, wie lange es noch sein wird, bis der Anruf stattfindet.

 

Nach der Konjunktion como:

A) Como hace mal tiempo, no saldremos hoy. (Da es schlechtes Wetter ist, werden wir heute nicht ausgehen)

B) Como no te des prisa, no llegarás a tiempo. (Wenn du dich nicht beeilst, wirst du nicht rechtzeitig ankommen)

Como kann sowohl eine Begründung – zusammen mit indicativo – als auch eine Bedingung – mit subjuntivo – einleiten.

 

Nach der Konjunktion aunque:

A) Aunque trabaja mucho, gana poco dinero. (Obwohl sie viel arbeitet, verdient sie wenig Geld)

B) Aunque trabajes mucho, ganarás poco dinero (Selbst wenn du sehr viel arbeitest, wirst du wenig Geld verdienen)

Der Sprecher vom Satz B weißt nicht wirklich, ob die erwähnte Person wirklich viel arbeiten wird oder nicht. Der Sprecher vom Satz A weißt jedoch, dass es egal ist, wie viel er arbeitet, weil es eine Tatsache ist, dass er nicht viel Geld verdienen wird.

 

Nach der Wendung de modo/manera/forma que:

A) Ahora no tengo tiempo, de modo que nos vemos mañana. (Jetzt habe ich keine Zeit, wir sehen uns also morgen)

B) Me organizaré de manera que nos podamos ver mañana. (Ich werde es mir so einrichten, dass wir uns morgen sehen können)

 Die Wendung kann sowohl logische Folgen als auch gewünschte und beabsichtige Folgen ausdrücken. Wenn man sie mit indicativo verwendet, wird der Nebensatz eine logische Folge ausdrücken (Satz A).